headerbild Wir sind Entdecker.

Historie

Chronik der Marinekameradschaft Kiel von 1914 e.V.

Zum 90. Jahrestag der Gründung lohnt es sich durchaus, einmal den zurückliegenden Zeitraum näher zu betrachten:

Um die Jahrhundertwende bestanden in Kiel sechs Marinevereine. Der älteste war der 1890 gegründete Marineverein „Prinz Heinrich v. Preußen“. Dieser zählte etwa 700 Mitglieder – und zwar fast ausschließlich Reservisten aller Dienstgradgruppen. Bei der großen Mitgliederzahl mag es verständlich erscheinen, dass sich die Gruppe der Unteroffiziere eines Tages selbständig machen und einen eigenen Verein gründen wollte. Sie trat deshalb aus und gründete am 12. März 1914 den „Verein ehemaliger Unteroffiziere der Kaiserlichen Marine, Kiel“.

Im August 1914 brach der erste Weltkrieg aus und fast alle Mitglieder wurden zum Wehrdienst eingezogen. Nach vierjährigem Ringen kehrten die Überlebenden wieder nach Kiel zurück. Hier hatte sich jedoch vieles verändert. Der früher immer voll belegte Hafen war leer und über den einst so betriebsamen Werften lag tödliche Stille. Die deutsche Flotte war nach den Bestimmungen des Waffenstillstandabkommens ausgeliefert worden und lag interniert in Scapa Flow, wo sie sich schließlich am 21. Juni 1919 selbst versenkte.

In politischer Hinsicht hatte sich auch manches verändert. Deutschland war eine Republik geworden, nachdem im November 1918 Kaiser Wilhelm II abdankte und außer Landes ging. So musste das Wort „kaiserlich“ aus den Vereinsnamen gestrichen werden.

Unser Marineverein nannte sich jetzt: „Verein ehemaliger Unteroffiziere der Marine, Kiel“.

Nun folgte in den 20er Jahren eine Inflation und bald darauf die Weltwirtschaftskrise. Das wirtschaftliche Leben kam in Kiel nur langsam voran. Da erfolgte der politische Umbrauch vom 30. Januar 1933. Am 16. März wurde die „Allgemeine Wehrpflicht“ eingeführt und aus der kleinen Reichsmarine entstand die Kriegsmarine.

Nachdem es der neuen Regierung gelungen war, am 18. Juni 1935 das deutsch-britische Flottenabkommen abzuschließen, erwachten gleichsam auch die Kieler Werften (Deutsche Werke, Germaniawerft, Howaldtwerke) zu neuem Leben. Es durften wieder U-Boote und moderne Kampfschiffe entstehen. Vom Geist dieser Zeit blieben auch die Marinevereine nicht verschont, die sich jetzt „Marinekameradschaften“ nannten. So finden wir im Vereinsregister des Amtsgerichtes Kiel unter dem 19. Juni 1936 die Eintragung: „Kameradschaft ehem. Unteroffiziere der Marine e.V., Kiel“. Zugleich erfuhr auch die Vereinssatzung eine Änderung. Der Dienstgrad „Unteroffizier“ spielte keine Rolle mehr; und so erhielt am 7. Januar 1939 unsere Kameradschaft den noch heute gültigen Namen: „Marinekameradschaft Kiel v. 1914 e.V.“ (kurz „MK Kiel“).

Am 1. September 1939 brach der zweite Weltkrieg aus, und die meisten Mitglieder wurden zur Marine eingezogen oder dienstverpflichtet. Dieser Krieg verschonte aber auch Kiel nicht. Als am 8. Mai 1945 das furchtbare Ringen zu Ende war, glich unsere Stadt einem riesigen Trümmerfeld. Fast 80 % aller Gebäude und Werftanlagen waren durch zahllose Bombenangriffe zerstört.

Ein Neubeginn schien fast aussichtslos. Trotzdem begannen die Überlebenden und die nach und nach aus der Kriegsgefangenschaft Heimkehrenden wieder Ordnung in das Chaos zu bringen. So begann das Leben in Kiel langsam wieder lebenswert zu werden. Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland am 7. September 1949 erlaubten schließlich die Besatzungsmächte auch das Vereinsleben wieder. Und so trafen sich im Januar 1953 im Restaurant „Seeburg“ 25 Kameraden, gerufen vom früheren Vorsitzenden Paul Grönwoldt, der seit 1937 die Geschicke der Gemeinschaft gelenkt hatte. Man fasste den Entschluss, die Marinekameradschaft wieder zu gründen.

Dies geschah am 21. Februar 1953 im alten Vereinslokal „Kaiser Friedrich“. Zum 1. Vorsitzenden wurde wiederum Paul Grönwoldt gewählt. Nach Erarbeiten und Annahme einer neuen Satzung konnte die Wiedergründung am 19. November 1953 ins Kieler Vereinsregister eingetragen werden. In diesem Jahr erfolgte auch der Beitritt zum neu entstandenen „Deutschen Marinebund e.V.“.

Im Jahre 1961 beschloss eine außerordentliche Mitgliederversammlung auf Vorschlag des damaligen Präsidenten des Deutschen Marinebundes e.V., Konteradmiral a.D. Ernst Lucht, die Hinzufügung eines Zusatzes zu unserem Vereinsnamen, und zwar:

„Traditionskameradschaft des Bundes Deutscher Marinevereine von 1891, Kiel“.

Damit sollte das im Jahr 1891 unternommene Bemühen des früheren Marinevereins „Prinz Heinrich v. Preußen“, aus dem unsere Vereinigung 1914 hervorgegangen war, in Erinnerung bleiben, die bis dahin bestehende Marinevereine zu einem „Marinebund“ zusammenzufassen. Dies war jedoch am Einspruch des seit 1872 bestehenden „Deutscher Kriegerbund“ gescheitert.
Die Marinevereine durften sich lediglich in einer „Vereinigung Deutscher Marinevereine“ zusammenschließen. Diese Bezeichnung wurde im Jahre 1920 in „Bund Deutscher Marinevereine“ geändert.

Die monatlichen Mitgliederversammlungen waren über 60 Jahre in der Gaststätte „Kaiser Friedrich“ am Wilhelmplatz abgehalten worden. Als dieses Lokal schließen musste, wurde der Beschluss gefasst, nunmehr für ein eigenes Kameradschaftsheim zu sparen.
Die Grundstücksfrage wurde durch den damaligen Vorsitzenden, Hannes Nier, nach langwierigen und zähen Verhandlungen mit der Kieler Stadtverwaltung gelöst. Es gelang ihm schließlich, ein städtisches Grundstück in Düsternbrook auf Erbbaupachtbasis zu erhalten. Daraufhin begann sein energisches Ringen um die Finanzierung des Bauvorhabens. Schließlich konnte nach Überwindung vieler Schwierigkeiten der leider allzu früh verstorbene Kamerad Horst Wellm den endgültigen Bauentwurf aufstellen und 1989 mit dem Bau beginnen. So entstand im Düsternbrooker Weg 38 unser Heim – finanziert von Beiträgen und Spenden der Mitglieder und durch die selbstlose Mitarbeit einzelner Kameraden. Am 12.10.1990 erfolgte dann die Einweihung im Beisein des damaligen Präsidenten des Deutschen Marinebundes e.V. (kurz: DMB), Konteradmiral a.D. Hans-Arend Feindt, und des ehemaligen Vorsitzenden der MK Kiel, Hannes Nier. Umrahmt wurde die Feierstunde durch das Marinemusikkorps Ostsee.

Damit sollte das im Jahr 1891 unternommene Bemühen des früheren Marinevereins „Prinz Heinrich v. Preußen“, aus dem unsere Vereinigung 1914 hervorgegangen war, in Erinnerung bleiben, die bis dahin bestehende Marinevereine zu einem „Marinebund“ zusammenzufassen. Dies war jedoch am Einspruch des seit 1872 bestehenden „Deutscher Kriegerbund“ gescheitert.
Die Marinevereine durften sich lediglich in einer „Vereinigung Deutscher Marinevereine“ zusammenschließen. Diese Bezeichnung wurde im Jahre 1920 in „Bund Deutscher Marinevereine“ geändert.

Die monatlichen Mitgliederversammlungen waren über 60 Jahre in der Gaststätte „Kaiser Friedrich“ am Wilhelmplatz abgehalten worden. Als dieses Lokal schließen musste, wurde der Beschluss gefasst, nunmehr für ein eigenes Kameradschaftsheim zu sparen.
Die Grundstücksfrage wurde durch den damaligen Vorsitzenden, Hannes Nier, nach langwierigen und zähen Verhandlungen mit der Kieler Stadtverwaltung gelöst. Es gelang ihm schließlich, ein städtisches Grundstück in Düsternbrook auf Erbbaupachtbasis zu erhalten. Daraufhin begann sein energisches Ringen um die Finanzierung des Bauvorhabens. Schließlich konnte nach Überwindung vieler Schwierigkeiten der leider allzu früh verstorbene Kamerad Horst Wellm den endgültigen Bauentwurf aufstellen und 1989 mit dem Bau beginnen. So entstand im Düsternbrooker Weg 38 unser Heim – finanziert von Beiträgen und Spenden der Mitglieder und durch die selbstlose Mitarbeit einzelner Kameraden. Am 12.10.1990 erfolgte dann die Einweihung im Beisein des damaligen Präsidenten des Deutschen Marinebundes e.V. (kurz: DMB), Konteradmiral a.D. Hans-Arend Feindt, und des ehemaligen Vorsitzenden der MK Kiel, Hannes Nier. Umrahmt wurde die Feierstunde durch das Marinemusikkorps Ostsee.

Die Erhaltung des Heimes erforderte natürlich eine zielstrebige und vorausschauende Finanzierungsplanung. Ein entsprechendes Konzept mit der Zielsetzung einer Bewirtschaftung des Heimes wurde im August 1993 in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung vorgetragen und erläutert. Das Vorhaben wurde daraufhin einstimmig gebilligt. Die danach vorgenommenen baulichen Änderungen schufen dann die räumlichen Voraussetzungen für eine Übernahme der Bewirtschaftung durch den Kameraden Slavko Majstorovic. Seitdem sind sowohl die räumlichen als auch die gastronomischen Voraussetzungen für Versammlungen und Veranstaltungen im Rahmen des Vereinslebens sowie auch für private Feste vorhanden.

Der amtierende Vorstand hofft und wünscht auch für das neue Jahrtausend, dass nicht nur befreundete Vereine als Gäste, sondern spätere Generationen ebenso ihre Freude an diesem schönen, unmittelbar am Wasser gelegenen Heim haben werden, wie sie unsere Mitglieder jetzt schon erleben.

Diese Chronik soll nun mit den Namen der Vorsitzenden abschließen, die unsere Marinekameradschaft sicher durch die Zeiten geführt und die Pflege der Kameradschaft und den Seefahrtsgedanken in den Mittelpunkt ihrer Arbeit gestellt haben:

• 1914 – 1930 Carl Schumacher
• 1930 – 1931 Berthold Niegel
• 1931 – 1937 Arno Grund
• 1937 – 1963 Paul Grönwoldt
• 1963 – 1965 Egon Tschuschke
• 1965 – 1987 Hannes Nier
• 1987 – 1993 Günter Schlegel
• Januar – April 1993 Siegmund Mainusch
• 1993 – 1998 Gerhard Reimer
• 1998 – heute Klaus Schotte

August 1994 Albert Nitzschke
überarbeitet / ergänzt 1999 / 2002 Klaus Schotte